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Verkehrskonzept, Tempo-30-Zonen

„Widnauer Elemente“

anonym, 23/06/2021 09:48, 11/08/2021 08:46 - Hallo zusammen

Im auf der Homepage der Gemeinde aufgeschalteten Richtplan ist einmal mehr nur von den „Widnauer-Elementen“ die Rede. Es wäre doch jetzt an der Zeit, auch die Möglichkeiten von 30er-Zonen in den Richtplan aufzunehmen. Die zahlreichen Kommentare auf dieser Seite zeigen den Wunsch nach einer Veränderung resp. einer Anpassung des Verkehrskonzepts deutlich auf.

Aus dem Richtplan: „Die Gemeinde Widnau realisiert laufend verkehrsberuhigende Strassenraumgestaltungen mit den sogenannten «Widnauer-Elementen». (S. 32). Richtplanbeschluss: „Die Beruhigung von Quartierstrassen sowie die Erhöhung des Durchfahrwiederstands durch harte / weiche Sperren wird fortgesetzt.“ (S. 33).

anha, 06/07/2021 10:04, 22/09/2021 10:18 Wir gehen davon aus, dass alle technischen und rechtlichen Abklärungen zu „flächendeckend Tempo 30“ in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsplaner bis Ende Jahr vorliegen. Gerne informieren wir zum gegebenen Zeitpunkt darüber. Aufgrund der Abklärungen wird der Gemeinderat dannzumal über eine Ergänzung des kommunalen Richtplanes in Bezug auf Tempo 30 entscheiden.

Tempo 30

anonym, 16/06/2021 10:07, 11/08/2021 08:46 Ich begrüsse ebenfalls sehr, dass sich Widnau nun mit Tempo 30 befasst. Und es steht Widnau nun wirklich gut an, diesen Punkt wieder in die Verkehrsplanung miteinzubeziehen. Die zahlreichen Kommentare auf dieser Seite bestätigen den Wunsch nach Tempo 30-Zonen in Widnau und den entsprechenden Nachholbedarf.

Wenn ich mir die Lösungen der umliegenden Gemeinden ansehe, dann muss eine kostengünstige und praktikable Umsetzung möglich sein.

Bis wann ist eine Antwort über die rechtlichen Fragen zu erwarten? Wo wird diese dann publiziert?

anonym, 17/06/2021 15:35, 11/08/2021 08:47 Ein klares Konzept und eine Antwort auf die zahlreichen Fragen nach Verkehrsberuhigung und Tempo 30 wäre wünschenswert. Am Kapellweg werden wir jedes Jahr bei Anfragen auf die nächsten Jahre vertröstet aber geschehen ist seit der ersten Anfrage vor 6 Jahren bis heute noch nichts.

Verkehrskonzept

anonym, 05/06/2021 18:10, 11/08/2021 08:45 Wenn man als Heimweh-Ostschweizer wieder einmal nach Widnau kommt, freut man sich über die schöne Landschaft, die freundliche Bevölkerung und darüber, dass die Region Rheintal trotz der chronischen Benachteiligung durch die Bundesinstitutionen wirtschaftlich floriert. (Als nur 1 Beispiel von vielen Benachteiligungen: Die SBB pflegte auf der Rheintalstrecke ihr ältestes Rollmaterial einzusetzten. Als aber der neue Intercity-Zug von Bombardier sich als höchst mangelhaft erwies, wurde er den Grosstadt-Reisenden nicht zugemutet, sondern erst einmal auf der Rheintalstrecke zwecks Mängel-Testung eingesetzt.)

Seinen wirtschaftlichen Erfolg verdankt das St. Galler Rheintal nicht zuletzt seiner hochinnovativen Industrie und deren Mitarbeitenden, denen es gelingt, trotz im internationalen Vergleich hoher Kosten, an der Weltspitze zu bleiben.

Doch wenn man die Verkehrssituation in Widnau anschaut, glaubt man sich um Jahrzehnte zurückversetzt.

Noch immer dürfen die Autos - praktisch überall, auch auf engen Quartierstrassen - mit 50 km/h entlang preschen. Zwar wird freundlich aufgefordert, „freiwillig“ 30 km/h zu fahren. Doch wozu nützt das? Rücksichtsvolle Autofahrer fahren ohnehin langsam und weniger rücksichtsvolle erhalten damit die offizielle Erlaubnis, schneller zu fahren, offiziell bis 50 km/h (und inoffiziell noch schneller, solange keine Radarkontrollen vorgenommen werden). Und die Tatsache, dass auf den Verkehrstafeln ausgerechnet die Zahl 30 und der rote Kreis darum so abgeblasst sind, dass sie nur aus nächster Nähe erkennbar sind, lassen die Aufforderung zur Geschwindigkeisreduktion noch mehr als Alibi-Übung erscheinen, die niemanden zu irgend etwas verpflichten soll, nicht einmal die Gemeinde zur Lesbarkeit ihrer Verkehrsschilder. Tempo 50 in Quartierstrassen hatte zur Folge, dass meine als Kind von einem Auto angefahrene Schwester seit Jahrzehnten nur mit Mühe unter grossen Schmerzen noch laufen kann. Und - eine Generation später -, dass ein Nachbarskind eine Oberschenkelfraktur erlitt und nur mit Glück überlebte. Braucht es halt solche „Kollateralschäden“ des nun einmal notwendigen Autoverkehrs?

Es kann heute keinen Zweifel mehr geben, dass der Verkehr von Lastwagen, Personenwagen, Velos und Fussgängern, wenn irgend möglich, zu entflechten ist und die Verkehrsteilnehmer umso mehr zu schützen sind, je verletztlicher sie sind, also am meisten die Kinder und die Alten. Doch wem am meisten gedient wird, scheint weniger einer Sach- als eine Machtfrage zu sein:

Als Student musste ich aus Kostengründen an der meistbefahrensten Strasse der Schweiz wohnen, nämlich der Zürcher Westtangente. Alle Anwohner litten unter dem nie endenden Strassenlärm. Doch praktisch keiner dieser maximal vom Autolärm geplagten Menschen besass selber ein Auto. Denn, sobald sich einer ein Auto leisten konnte, zog er in die ruhige und grüne Umgebung und exportierte seinen Autolärm und die Abgase in die Stadt.

Doch inzwischen hat sich die Situation zwischen Stadt und Land ins Gegenteil gekehrt: In den Städten wohnen die meisten Menschen in ruhigen Tempo 30-Zonen, wenn nicht sogar Spielstrassen. Tempo 50 gibt es nur auf den grossen Hauptstrassen und selbst auf diesen muss das Tempo immer wieder auf 30 km/h reduziert werden - selbstverständlich radarkontrolliert. In den Quartieren parkiert man in blauen Zonen. Doch Auswärtige suchen dort vergeblich nach einem Parkplatz: Fast die ganze blaue Zone ist dauerhaft vollparkiert mit Autos von Anwohnerns, denen die Stadt günstig eine Jahreserlaubnis ausstellt. Und so haben die Stadtbewohner den doppelten Vorteil des subventionierten hervorragenden ÖV und des eigenen Autos vor dem Haus, mit dem man nach Lust und Laune Lärm und Gestank auf das Land exportieren kann. Und Landbewohner, die es wagen, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, müssen froh sein, wenn sie überhaupt einen Parkpaltz finden - in einem Parkhaus und selbstveratändlich gegen horrende Gebühr.

Und wo steht die Gemeinde Widnau? Sie will offensichtlich partout keine 30-er Zonen einrichten und an einem Jahrzehnte alten Verkehrskonzept auch für die nächsten Jahrzehnte festhalten , mit Verweis auf die Widnauer Verkehrsberuhigungs-Elemente. Diese findet man aber auch in Schweizer Grossstädten. Dort aber nur als eine relativ unbedeutende Massnahme unter vielen anderen der Verkehrsberuhigung.

30er Zonen nützen den Anwohnern: Weniger Lärm, weniger Abgase, weniger Unfallgefahr. Diese steigt bekanntlich nicht linear, sondern exponentiell mit der Geschwindigkeit. Und in 30er Zonen nimmt auch die Zahl der durchfahrenden Autos ab. Denn sie erschweren den schädlichen und unfallträchtigen Schleichverkehr durch die Quartiere. Am Ende führen 30er Zonen auch zu besserer Nachbarschaft, weil eben die Hemmung, die Strasse zum Nachbarn zu überqueren, abnimmt.

Ich bin zwar traurig nicht mehr in der Ostschweiz zu leben. Aber sehr froh, in einem Stadtquartier, das seit 2 Jahren eine 30-er Zone ist.

Der Gemeinde Widnau kann ich nur empfehlen, bei der Verkehrsplanung sich genauso durch vorausschauende Innovation hervor zu tun wie die Widnauer Industrie und das Gewerbe. Dabei wird es ganz sicher auch Widerstand geben. Ich wünsche den Verantwortlichen den Mut und den Kampfgeist, das Richtige durchzusetzen.

anha, 15/06/2021 14:23 Die Gemeinde Widnau befasst sich seit 1980 eingehend mit der Planung und dem sukzessiven Ausbau seines Strassen- / Fuss- und Radwegnetzes. Das Verkehrsnetz wurde in den letzten 40 Jahren laufend optimiert und ergänzt. Das heute bestehende dichte Fuss- und Radwegnetz spricht für sich und ist beispiellos in der Region.

Zur Verkehrsberuhigung wurden im Laufe der letzten Jahre auf einer Vielzahl von Strassen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit sowie zur Verkehrsverstetigung sog. „Widnauer-Verkehrsberuhigungs-Elemente“ erstellt. Verkehrsmessungen zeigen, dass überall wo solche Verkehrsberuhigungs-Elemente erstellt wurden, sich die Fahrgeschwindigkeit des motorisierten Verkehrs reduziert hat.

Erste Überlegungen zu Tempo 30 Zonen in Wohnquartieren erfolgten in Widnau bereits 1989. Sie sind im Verkehrskonzept 2005, auf Seite 39, beschrieben. Tempo 30 über das gesamte Gemeindegebiet (ausgenommen die Kantonsstrasse) wäre in der Tat eine sehr interessante Massnahme, um den Verkehr zu verlangsamen und sichere Verkehrsabläufe zu bewirken. Die Umsetzung wäre kostengünstig, wenn Tempo 30 nur zu signalisieren wäre. Die Lösung, von flächendeckend Tempo 30, welche in anderen Kantonen erlaubt ist, wurde bisher im Kanton St. Gallen nicht bewilligt und ohne Zustimmung des Kantons sind solche Lösungen nicht möglich.

Nichts desto Trotz verschliessen wir uns einer Tempo 30 - Lösung nicht. Voraussetzung ist, dass eine Umsetzung von Tempo 30 ohne grosse bauliche Massnahmen wie Eingangstore an den Zufahrtsstrassen, Rückbau von Trottoirüberfahrten usw., sondern durch eine Signalisierung und/oder Bodenmarkierungen kostengünstig erfolgen kann. Im Rahmen der Aktualisierung der Verkehrsplanung werden wir diese Fragen klären. Sobald wir die rechtlichen Fragen geklärt haben, werden wir darüber informieren.

anonym, 17/12/2021 17:12 Wir Widnauer freuen uns, dass wir noch immer mit 50 rumfahren können.

anonym, 22/12/2021 12:36 Bitte sprechen Sie hier nur für sich! Ich bin ebenfalls Widnauer und ich finde es beschämend in der einzigen Gemeinde weit und breit zu wohnen die keine einzige Tempo 30 Zone hat. Noch nicht einmal bei den Schulhäusern zum Schutz der Kinder!

Verkehrslärm und Tempo 30 Zinggenstrasse

anonym, 06/04/2021 15:40, 02/06/2021 19:55 - Hopp mitenand

Wie bereits von mir geschildert hat der Verkehr an der Zinggenstrasse seit der Einführung der 30er Zone an der Nefenstrasse stark zugenommen. Vor allem der Schwerverkehr hat dadurch zugenommen. Zu diesem Thema gibt es, wie gesagt, sogar einen Zeitungsartikel vom Tagblatt. Die Verkehrsmessungen unserer Gemeinde belegen, dass der Verkehr um 25% und der Schwerverkehr um sage und schreibe 350% (2010: 24Stk., 2014: 86 Stk.) zugenommen hat. Dies beweist, dass die subjektive Wahrnehmung der Anwohner der Zinggenstrasse, welche sich vermehrt über den Strassenlärm beschweren, korrekt ist.

Was für mich besonders stossend ist, dass die Nefenstrasse eine Sammelstrasse mit Tempo 30 ist und die Zinggenstrasse eine Erschliessungsstrasse mit Tempo 50.

Des Weiteren zeigt der neu aufgeschaltete Lärmkataster, dass bei vielen Gebäuden der Zinggenstrasse bereits Grenzwerte überschritten werden und der Rest sehr nahe am Grenzwert. Gemäss Lärmschutzverordnung Art. 13 ist die Gemeinde verpflichtet bei Grenzüberschreitungen zu handeln. Und den Lärm Idealerweise an der Entstehung zu vermindern. Ein bewährtes Mittel dazu, ist die Einführung einer 30er Zone.

Es ist also mehrfach bewiesen, dass man hier handeln sollte.

Für mich ist es sehr erstaunlich wie Visionär die Zinggenstrasse bereits in den 80er Jahren umgesetzt wurde. Die Gemeinde hat hier sehr vorrausschauend geplant. Die Zinggenstrasse und Balgacherstrasse erfüllt nämlich bereits alle Vorgaben an eine 30er Zone, welche viel später definiert wurden. Es sind nur Rechtsvortritte vorhanden, es wurde kein Trottoir über Kreuzungen gezogen und es gibt keine Zebrastreifen. Alles was baulich gemacht werden muss sind Eingangstore mit 30er Tafeln zu errichten. Davon können viele Gemeinden nur träumen, welche zum Teil Trottoirs wegspitzen mussten, um Tempo 30 einführen zu können.

Widnau hat bereits mehre freiwillig Tempo 30 Tafeln an der Zinggenstrasse aufgestellt. Es ist also auch das Ziel der Gemeinde das hier 30 und nicht 50 gefahren wird. Daher kann ich nicht verstehen wieso hier nicht einfach Tempo 30 eingeführt wird, wenn der Aufwand so gering ist.

Können Sie mir das bitte erklären?

Wie könnte man dieses Problem ohne Tempo 30 lösen? Denn gemäss Gesetz muss es gelöst werden. Und wenn nicht während einer Ortsplanungsrevision, wann dann?

Vielen Dank für Ihre Erklärung!

P.S. Der Lärmschutz ist ein wichtiges Thema und sollte einen eigenen Abschnitt in der Ortsplanung haben.

anha, 21/04/2021 15:22, 02/06/2021 19:54 - In der Ausgabe des Rheintalers vom 16. April 2021 haben wir dargelegt, warum wir zur Verbesserung der Verkehrssicherheit nicht auf Tempo 30 setzen, sondern auf die „Widnauer-Verkehrsberuhigungs-Elemente“. Durchgeführte Verkehrsmessungen an verkehrsberuhigten Strassen zeigen, dass sich die umgesetzten Massnahmen in der Praxis bewährt haben. Den Zeitungsartikel finden Sie hier.

anonym, 02/06/2021 18:48, 11/08/2021 08:48 - Mich würde es auch interessieren, warum sich Widnau konsequent gegen Tempo 30 Zonen wehrt? Das ist für mich auch nicht ersichtlich aus dem Artikel des Rheintalers. In dem Artikel steht eigentlich nur, dass wenn man ein Hindernis auf die Strasse stellt nachher langsam gefahren wird. Und dass Tempo 30 zusätzlich die Sicherheit erhöht und ob das bei Verkehrsberuhigungselementen auch so ist, ist unbekannt. Der Artikel spricht eigentlich mehr für Tempo 30 wie für die Widnauer Elemente.

anonym, 22/04/2021 10:16, 02/06/2021 19:54 - Ich muss dem Schreibenden recht geben. In den achtziger Jahren war das Widnauer Verkehrskonzept visionär. So ist beispielsweise eine der ersten Wohnstrassen des Kantons in Widnau entstanden (Alpstrasse). Leider hat es Widnau verpasst, diesen Vorsprung zu behalten.

Wieso sich Widnau konsequent gegen 30er-Zonen wehrt ist unklar. Es ist ein bewährtes Konzept und andere Gemeinden schwören darauf. Warum muss Widnau ein Extra-Züglein fahren? Dies wird auch im Artikel im Rheintaler nicht erklärt.

anonym, 23/04/2021 13:39, 02/06/2021 19:54 - Was absolut unverständlich ist, wenn eine 30er Zone errichtet wird und dann noch Blumenkisten und Inseln gebaut werden. Diese sind im Winter für die Schneeräumung ein Zustand und die Radfahrer - in Widnau mit Schleichwegen in den wärmeren Monaten nicht so betroffen - müssen dazu in die Strassenmitte rein.

Wenn 30 ausgeschildert, dann reicht dies. Ansonsten ist es Sache der Polizei auf Anforderung der Legislativen die Kontrollen zu machen und zu büssen.

30er Zonen im Flachen mögen noch eher gehen - bergab sind sie eine Qual da weder der Tempomat so tief schon greift noch bremst dieser. Diese Zonen sind keine Lösung, wenn links und rechts parkiert werden darf. Kein Mensch kann auf den Tacho schauen denn überall können Kinder hervorspringen. Und das Schlangenlinienfahren bei links-rechts wechselseitigen Parkfeldern ist Zumutung welche das Einhalten der Geschwindigkeit verunmöglicht. Mein Fokus als Fahrer ist draussen und nicht an der Tachonadel.

Wir haben das Auto gewechselt damit der Tacho bei 30 nutzbar ist. Und beim Motorrad geht er runter auf gut 25 kmh - Innerorts ohne Tempomat lenkt nur vom Geschehen draussen ab.

Diskussion

anonym, 24/03/2023 23:01, 25/03/2023 07:39

:!: Vor wenigen Jahren wurde an der Auenstrasse zwischen Hauptstraße und Augiessenstrasse eine Verkehrsverengung gebaut. Leider nützt sie nichts, wird doch auf diesem Abschnitt immer wieder gerasst!! Obwohl unsere Gemeindepolizei diesen Abschnitt täglich befahrt. (Hat Fahrzeuge ehemals Köppel Traktorenwerkstatt abgestellt) .Meine Frage was unternimmt die Polizei und Gemeinde gegen die Raserei? Leider geschieht nicht viel!

kahu, 04/04/2023 11:55, 04/04/2023 13:25

:!: Für die Erhöhung der Fussgängersicherheit konnte mit den Überbauungen längs der Auenstrasse ein zweites Trottoir sowie ein Verkehrsberuhigungselement mit Querungshilfe für die Fussgänger realisiert werden. Im Jahr 2021, nach der Realisierung des Elementes, sind Verkehrsmessungen durchgeführt und mit den vorhandenen Werten aus dem Jahr 2015 verglichen worden:

Durchschnittlicher täglicher Verkehr DTV: 915 (2015: 1'175) v85 (Geschwindigkeit, welche von 85% der Verkehrsteilnehmer eingehalten wird): 42 km/h (2015: 45 km/h) Durchschnittsgeschwindigkeit: 33 km/h (2015: 37 km/h) Geschwindigkeitsübertretungen v > 50 km/h: 1.2% (2015: 5.0%)

Der Vergleich mit den Werten aus dem Jahr 2015 zeigt, dass die Massnahme eine positive Wirkung hat und das Geschwindigkeitsniveau gesenkt werden konnte. Die Gemeinde ist immer bestrebt, mit geeigneten Massnahmen eine Verkehrsberuhigung zu erreichen. Grundlage für die Planungen bilden die Verkehrsmessungen. Das im Jahr 2021 gemessene Geschwindigkeitsniveau an der Auenstrasse entspricht den üblichen Werten, wie diese an verschiedenen Strassen gemessen worden sind. Leider gibt es immer wieder Fahrzeuglenker, welche auch auf verkehrsberuhigten Strassenabschnitten viel zu schnell fahren.

Wir werden der Kantonspolizei Ihre Beobachtungen mitteilen, damit Radarkontrollen durchgeführt werden können.

anonym, 09/02/2022 10:52, 09/02/2022 16:46

:!: Also wenn ich Sie recht verstehe, ist die Bedingung, dass nur Rechtsvortritte in einer 30er Zone bestehen dürfen, das Hauptproblem von Widnau, da ein Trottoir über einer Kreuzung (Trottoirüberfahrt) den Rechtsvortritt aufhebt, müssten diese entfernt werden. Widnau will keine Trottoirs abspitzen, so wie sie dies bereits im Tagblatt 2011 berichtet haben. https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/rheintal/widnau-beruhigt-den-verkehr-ld.229331

Dies ist in den vom Verkehrskonzept 2005 untersuchten möglichen Tempo 30 Zonen sicherlich oft der Fall.

Es gibt aber auch Gebiete in Widnau wo keine Trottoirs über die Kreuzungen gezogen und keine Zebrastreifen verbaut sind. Das Ganze Gemeindegebiet westlich der Hauptstrasse, von der Heldstrasse bis zur Balgacherstrasse hat keine Trottoirüberfahrten und auch keine Zebrastreifen. Hier könnte eine grosse Tempo 30 Zone mit den bereits bestehenden Zonen der Gemeinden Au und Diepoldsau verbunden werden. So wie dies von Au bereits 2009 vorgeschlagen wurde. https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/rheintal/Hoffen-auf-Widnau-und-Balgachart166,1432602

Mit den Widnauer-Elementen die in diesem Bereich bestehen, sind sogar bereits die flankierenden Massnahmen (Möblierung), welche bei einer Tempo 30 Zone vorgeschrieben werden, vorhanden. Dieser Vorschlag müsste also sehr kostengünstig umgesetzt werden können, vor allem im Verhältnis zu der Anzahl betroffener in diesem Gebiet.

Folgende Verkehrstechnische Probleme die immer wieder Thema in Widnau sind, könnten dadurch zumindest entschärft werden:

1. Der Mehrverkehr durch das Überbauungsprojekt Areal Widen wird verlangsamt. Dadurch sollte dieses Projekt mehr Akzeptanz erhalten.

2. Der befürchtete Mehrverkehr durch die Sanierung der Sternenbrücke würde durch Tempo 30 ausgebremst

3. Die Problematik der Zinggen-/ Balgacherstrasse, welche in diesem Wikipedia bereits viel Diskutierte wurde, wäre ebenfalls gelöst.

Was spricht dagegen diese Variante mit der Ortsplanungsrevision umzusetzen und die Diskussionen zu den Rahmenbedingungen an Tempo 30 Zonen parallel zu führen?

Und wenn es dann wirklich einfacher wird Tempo 30 Zonen zu erstellen, kann man das auch da tun wo es mit der heutigen Vorgabe schwierig ist.

anonym, 08/03/2022 08:53, 08/03/2022 09:59

:!: Das tönt für mich nach einem typischen schweizerischen Kompromiss. Hier parallel zu fahren wäre meiner Meinung nach angebracht. Insbesondere wenn mach bedenkt, dass Tempo 30 hier das mit abstand häufigste Thema ist. Wieso gibt es denn keine Antwort auf diese Idee?

anonym, 10/01/2022 10:13, 08/03/2022 10:00

Gibt es inzwischen Neuigkeiten zum Thema Tempo 30? Diese wurden ja auf Ende 2021 angekündigt.

kahu, 14/01/2022 15:43, 08/03/2022 10:00

Da die Regelungen und Rahmenbedingungen für Tempo 30 heute sehr restriktiv sind, sind auf verschiedenen Ebenen - nicht nur im Kanton St. Gallen, sondern schweizweit - intensive Diskussionen im Gang, die auch in den Medien kommentiert werden. Auch gibt es auf Bundesebene parlamentarische Vorstösse, die anregen, das Temporegime grundsätzlich zu revidieren und den Gemeinden und Städten grössere Handlungsspielräume zu geben. Der Gemeinderat und die Gemeindepräsidentin beteiligen sich an diesen Diskussionen und stehen in engem Kontakt mit den Verantwortlichen des Kantons St. Gallen. Sobald konkrete Lösungsvorschläge vorliegen, die aus Sicht des Gemeinderates eine für Widnau adäquate Umsetzung ermöglichen, werden wir entsprechend informieren.

anonym, 15/01/2022 10:40, 08/03/2022 10:00

Bitte nicht falsch verstehen - es ist richtig, dass man Abklärungen sorgfältig tätigt, aber es wäre vielleicht schon langsam Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Der Verkehr nimmt immer mehr zu, die Lärmbelastung ebenfalls und wieder Jahre zu warten bis auf breiter Ebene Lösungen diskutiert werden, darf es nicht sein.

Ich vermisse die visionäre Haltung von Widnau - mit über 10'000 Einwohnern darf aus meiner Sicht auch wieder mal etwas gewagt werden, zumal Widnau in der Verkehrspolitik eindeutig hinterher hinkt.

anonym, 07/02/2022 18:12, 12/05/2022 11:00

Als Widnauer fragt man sich, wie es denn sein kann, dass so ziemlich jede andere Gemeinde im Kanton eine Tempo 30 Zone hat und Widnau mit 10’000 Einwohnern - keine einzige. Z.B. die Umliegenden Gemeinden Diepoldsau und Au. Diepoldsau hat in den letzten Jahren 14 Tempo 30 Zonen erstellt. Eine dieser Zonen befindet sich sogar im Held Quartier, welches politisch zu Diepoldsau, aber verkehrstechnisch zu Widnau gehört. Und in Au sind alle Quartierstrassen der Gemeinde bereits Tempo 30.

Für mich ist es wirklich nicht verständlich, wieso das in Windau nicht auch möglich ist. Die Rahmenbedingungen können nicht in ganz Widnau so schlecht sein, dass es in keinem Quartier möglich ist eine sinnvolle Tempo 30 Zone zu erstellen. Welche Rahmenbedingung sind denn so schwierig für Widnau?

kahu, 08/02/2022 15:47, 12/05/2022 11:00

Beim Thema Tempo 30 ist politisch sehr viel in Bewegung. Aktuell bedeutet die Einführung von Tempo 30 Zonen nicht nur, dass der motorisierte Verkehr „nur“ noch mit 30 km/h fahren darf, vielmehr werden unter anderem bau- und verkehrstechnische Änderungen verlangt, z.B. darf es in Tempo 30-Zonen keine Trottoirüberfahrten und keine Fussgängerstreifen geben. Diese subtilen Regelungen und Vorgaben sind in der Öffentlichkeit gar nicht bekannt. Mit diesem aktuellen Bewilligungsregime sind tatsächlich diejenigen Gemeinden „im Vorteil“, die bisher in Sachen Verkehrsberuhigung in den Quartieren gar nichts gemacht haben…

Aktuell ist beim Bund eine Vernehmlassung am Laufen, die Vorgaben für Tempo 30 zu ändern (Vernehmlassung: Teilrevision der Signalisationsverordnung zur Vereinfachung der Einführung von Tempo 30-Zonen und Carpooling). Weiter gibt es auf Bundesebene parlamentarische Vorstösse, die anregen, das Temporegime grundsätzlich zu revidieren und den Gemeinden und Städten grössere Handlungsspielräume zu geben. Wir danken für das Verständnis, dass wir (wie übrigens auch andere Gemeinden) die Änderung der Signalisationsordnung und die Umsetzung im Kanton SG abwarten. Der Gemeinderat wird dann evaluieren, wie eine adäquate Umsetzung für die Gemeinde Widnau aussehen könnte.

anonym, 08/02/2022 16:34, 12/05/2022 11:00

Besten Dank für Ihre Antwort. Allerdings muss man schon einiges klarstellen:

Dass Widnau keine 30er-Zonen hat, liegt einzig am fehlenden politischen Willen in der Vergangenheit, auf diesen bewährten Zug „aufzuspringen“. Jedes Mal, wenn das Thema in einer Diskussion berührt wurde, hiess es, man setze auf die „Widnauer Elemente“, die jedoch in Sachen Temporeduktion an vielen Orten kaum Verbesserungen gebracht haben. Auch im aktuellen Richtplan wird leider nur wieder von diesen Elementen geschrieben. Nun ein weiteres Zuwarten auf die aktuelle politische Diskussion zu schieben, ist zu einfach.

Das Bedürfnis nach 30er-Zonen besteht doch schon seit Jahren und man wird immer wieder vertröstet. Bei einem Chat mit der Gemeinde im letzten Jahr wurde kommuniziert, dass bis Ende 2021 erste Erkenntnisse vorliegen werden. Nun wird argumentiert, dass man wieder zuwarten wolle, da alles „in Bewegung sei“. Andere (Nachbar-)Gemeinden sind da viel schneller und handlungsfähiger.

Eine Gemeinde mit 10'000 Einwohnern sollte m.E. auch über ein vorbildliches Verkehrskonzept verfügen, das auch mit dem Bevölkerungswachstum Schritt hält.

anonym, 10/03/2023 17:36, 10/03/2023 19:13

:!: Die nun vorliegende Zonenplanrevision erlaubt stark verdichtetes Bauen, was neben einem signifikanten Bevölkerungswachstum unwiderruflich auch ein grosses Verkehrsaufkommen für Widnau bedeuten wird.

Mir fehlen nach wie vor griffige Konzepte, die diesem Umstand Rechnung tragen und mit der angedachten Zonenplanrevision einhergehen. Die „Verengungen“, die überall gebaut wurden und noch werden, sind nicht mehr zeitgemäss, teuer und erfüllen ihren Zweck kaum.

Deshalb die Frage: Wo stehen wir jetzt in der Tempo 30-Diskussion?

Der/Die umsichtige WidnauerIn kann nur zu einer Zonenplanrevision JA sagen, wenn auch klar ist, wie mit den Begleiterscheinungen zur Zonenplanänderung (Bevölkerungswachstum = Mehrverkehr) umgegangen wird.

kahu, 22/03/2023 17:46, 23/03/2023 09:54

:!: Mit den Verengungen wird tatsächlich eine Verkehrsberuhigung erreicht. Dies zeigen die Geschwindigkeitsmessungen, die wir vor und nach der Umsetzung dieser Massnahmen durchführen. Die Wirkung dieser Verkehrsberuhigungselemente ist in der Fachwelt bekannt, deshalb werden sie auch umgesetzt.

Für eine Tempo30-Zone, die von der Kantonspolizei und nicht von der Gemeinde erlassen wird, müssen zahlreiche Auflagen erfüllt sein, die die Umsetzung ganz erheblich erschweren. Damit der vorgegebene Richtwert von v85 < 38km/h nicht überschritten wird, müssen bauliche Massnahmen wie Eingangstore, Verengungen etc. erstellt werden. Zudem gilt in Tempo30-Zonen Rechtsvortritt. Eine vom Rechtsvortritt abweichende Regelung durch Signale ist nur zulässig, wenn A) die Verkehrssicherheit es erfordert; oder B) die Strasse, welcher der Vortritt eingeräumt werden soll, Teil eines festgelegten Wegnetzes für den Fahrradverkehr ist (Verordnung des UVEK über die Tempo-30-Zonen und die Begegnungszonen). Diese gesetzlichen Vorgaben bedeuten, dass bei Strassen mit Trottoirüberfahrten, welche zum Schutz der Fussgänger / Schulkinder erstellt wurden, diese Trottoirüberfahrten rückgebaut werden müssen. Gemeinden, die in Bezug auf den Fussgängerschutz bisher nichts gemacht haben, sind hier im Vorteil, Gemeinden wie Widnau, die mit den Trottoirüberfahren klar den Schutz der Fussgänger priorisieren und das seit Jahren, sind mit diesen Tempo-30 Regelungen benachteiligt. Sie müssen wirksame Massnahmen rückbauen. Das würde nicht nur enorme Kosten verursachen, es würde wohl von der Bevölkerung auch nicht verstanden. Zudem gibt es in Tempo 30 Zonen keine Fussgängerstreifen. Auch der Rückbau von bestehenden Fussgängerstreifen wäre nur schwer zu vermitteln!

Das UVEK hat Ende 2022 die Verordnung zu Tempo-30-Zonen geändert. Die erleichterten gesetzlichen Vorgaben des Bundes sind seit 1. Januar 2023 in Kraft. Es ist nun beim Kanton bzw. bei der Kapo, die Erleichterungen für die Verfahren im Kantons St. Gallen zu präzisieren. Die Gemeinde Widnau ist Mitglied der Arbeitsgruppe mit politischen Vertretern verschiedener anderer St. Galler Gemeinden, Vertretern von Kantonspolizei und kantonalem Tiefbauamt, die sich damit befasst, wie in Zukunft mit einfachen und kostengünstigen Mitteln (Markierung, Beschilderung etc.) in den Gemeinden Tempo30-Zonen umgesetzt werden können – ohne Rückbau der Trottoirüberfahrten. Derzeit ist die Kapo am Ball, sie hat zugesagt, dass sie den Gemeinden im Frühjahr 2023 einen entsprechenden Vorschlag vorlegen wird.

Was das Thema Mobilität und Siedlungsverdichtung angeht, ist es das Ziel, den Modal-Split, also die Verteilung zwischen den einzelnen Verkehrsträgern, zu verändern und durch entsprechende Massnahmen den Veloverkehr und den öV attraktiver zu machen. Die entsprechenden Massnahmen, die die Rheintaler Gemeinden inkl. Widnau dazu ergriffen haben und umsetzen werden, sind im Aggloprogramm Rheintal dokumentiert. Siehe Agglomerationsprogramm: https://www.agglomeration-rheintal.org/agglomerationsprogramm.html

anonym, 13/04/2023 11:40, 15/04/2023 14:53

:!: Besten Dank für Ihre Antwort. So ganz befriedigt sie mich jedoch nicht.

Mit den Verengungen werden leider mehr Probleme als Lösungen geschaffen. Die wiederkehrenden und zahlreichen Kommentare in diesem Forum weisen auf diverse Missstände hin. Ausserdem ist nach wie vor nicht nachvollziehbar, weshalb Widnau in der Verkehrspolitik nicht auf Lösungen setzt, die in den Nachbargemeinden bestens funktionieren.

Die Widnauer Bevölkerung begrüsst jede Verbesserung in der Verkehrspolitik. Der zweite Abschnitt der Antwort, so scheint mir, habe ich schon an anderer Stelle gelesen oder gehört. Vor Jahren wurde argumentiert, dass mit der vorausschauenden Widnauer Bauweise Tempo30-Zonen möglich sein werden. Nun wird von immensen Rückbaukosten gesprochen. Von einer weitsichtigen Verkehrspolitik hätte ich jetzt mehr erwartet, zumal Tempo30 in den Nullerjahren stark aufkam und jetzt in aller Munde ist. Einige Argumente in der Antwort scheinen mir zudem etwas rätselhaft. Beispielsweise: Weshalb würde es nicht verstanden werden, wenn für die Erstellung einer Tempo30-Zone Fussgängerstreifen zurückgebaut werden - die vielbefahrene Bahnhofstrasse in der Realität bekanntlich ohne Fussgängerstreifen auskommt oder auszukommen hat?

Auch der aktuelle Richtplan spricht wieder von Verkehrsberuhigungen (Verengungen?) „Die Beruhigung von Quartierstrassen sowie die Erhöhung des Durchfahrwiederstands durch harte / weiche Sperren wird fortgesetzt.“

Aus meiner Sicht wäre es nicht zu spät, auf den bewährten Zug der Tempo30-Zonen aufzuspringen. Der dritte Abschnitt der Antwort macht Hoffnung, dass es in dieser Frage vorwärts geht. Leider wurde die Bevölkerung in dieser Frage schon mehrfach vertröstet.

Es wäre an der Zeit, dass sich Widnau in der Tempo-30-Zonen-Diskussion bewegt, zumal das angedachte „verdichtete Bauen“ des neuen Zonenplans das Verkehrsaufkommen in den Quartieren wohl signifikant erhöhen wird. Die Lebensqualität der Einwohnerinnnen und Einwohner in einer Stadt von über 10'000 Einwohnern sollte uns allen etwas wert sein.

kahu, 26/04/2023 13:44, 27/04/2023 07:57

:!: Besten Dank für Ihre Rückmeldung. Bitte nehmen Sie mit Eric Pasche, Leiter Bauamt, Tel. 071 727 03 22, Kontakt auf. Gerne erläutert er Ihnen bilateral die Überlegungen der politischen Gemeinde Widnau.

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